Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Die Studie „Digitalisierung im Raum der Kirchen“ (DiRK) wurde 2023 mit Unterstützung und im Auftrag des „Versicherers im Raum der Kirchen“ (VRK) durchgeführt. Dies geschah in Zusammenarbeit zwischen dem VRK sowie der auf Digitalthemen spezialisierten Hochschule Macromedia unter Leitung von Prof. Dr. Holger Sievert; für die Fragebogenverbreitung gab es zudem Kooperation mit drei evangelischen Landeskirchen und zwei katholischen Bistümern. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgte dann 2024 in namhaften Publikationen und Veranstaltungen.
Über 5.000 Befragte aller Konfessionen hatten im Rahmen der bisher mit Abstand umfangreichsten Studie zu diesem Thema teilgenommen. Interviewt wurden Kirchenmitglieder und Kirchenmitarbeitende gleichermaßen. Als ein Ergebnis zeigten sich Kirchenmitglieder deutlich digitaler als die Gesamtbevölkerung mit einem Vorlauf von ein bis drei Jahren. Kirchenmitarbeitende entsprechen in ihrem Digitalverhalten in etwa dem Bevölkerungsdurchschnitt; kirchliche Institutionen hingegen hinken bei vielen Digitalthemen gegenüber privatwirtschaftlichen Unternehmen etwa zehn Jahre hinterher.
Motivation
Warum sponsort ein Versicherer eine Studie zur Digtialisierung in einem spezifischen Organisationsumfeld nicht nur, sondern initiiert und trägt sie sogar mit? „Digitalisierung ist in den letzten Jahren auch in den Kirchen, bei der kirchlichen Klientel und bei uns als Versicherer immer wichtiger geworden. Mit dieser Studie wollten wir wissen, wie es wirklich mit der Digitalisierung im kirchlichen Kontext bestellt ist, da auch wir als Dienstleister in diesem Bereich immer digitaler werden“, erläutert VRK-Vorstand Jürgen Stobbe.
Studienleiter Prof. Dr. Holger Sievert ergänzt: „Die Studie stellt einen umfassenden Atlas der Digitalisierung in einem spezifischen Umfeld dar und kann mit vielen Vorurteilen in diesem Kontext aufräumen. Es zeigt aber auch deutlich, dass vor allem institutionell weiterhin ein großer Aufholbedarf besteht. Die Nachfrage nach deutlich mehr auch digitalen religiösen Angeboten ist bei den Kirchenmitgliedern vorhanden; die kirchlichen Institutionen befriedigen sie aber nur sehr teilweise.“
Methode
Die Studie beruht auf einer quantitativen Befragung, der zuvor eine ausführliche Literaturanalyse bereits existierender Forschung zum Thema vorausgegangen war. Die meisten Fragen wurden bewusst nicht neu entwickelt, sondern aus früheren, oft gesamtbevölkerungsbezogenen Studien entnommen, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Teilgenommen an der Studie haben insgesamt 5.365 Personen. Der Link dazu wurde einerseits über Landeskirchen und Bistümer verbreitet, andererseits unter Kundinnen und Kunden des VRK.
Die meisten Befragten waren weiblich (53,7 Prozent), zwischen 40 und 49 Jahren alt (32,5 Prozent) und haben ein abgeschlossenes (Fach-) Hochschulstudium (52,7 Prozent). 86,2 Prozent sind Mitglieder einer christlichen Kirche in Deutschland, davon wieder 59,8 Prozent evangelisch und 33,2 Prozent römisch-katholisch. Von der Gesamtzahl der Befragten arbeiten 52,3 Prozent hauptberuflich in einer kirchlichen Einrichtung. Eine ausführliche methodische Einordnung findet sich in den erschienenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Studie.
Ergebnisse
Diese Website kann aus Platzgründen nur einige wenige ausgewählte allgemeine Ergebnisse vorstellen. Bereits im allgemeinen Teil der Studie für Kirchenmitglieder wie -mitarbeitende zeigt sich demnach die klare Dominanz des Internets als meistgenutztes Medium auch im kirchlichen Bereich: So nutzen 48,9 Prozent der Befragten das Internet 1-3 Stunden am Tag, 22,5 Prozent bis zu fünf Stunden und 17,0 Prozent sogar sechs und mehr Stunden; die gedruckte Tageszeitung hingegen wird bereits von 53,5 Prozent gar nicht mehr gelesen. Interessant ist, dass im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung die christliche Klientel bei Social Media-Kanälen bereits Instagram (58,4 Prozent) gegenüber Facebook (52,6 Prozent) bevorzugt. Vieles davon gilt dabei auch bis ins hohe Alter.
Bei Kirchenmitgliedern wird religiös vor allem die Internetseite der eigenen Kirchen- oder Pfarrgemeinde genutzt (46,6 Prozent). Online-Gottesdienste werden auch nach der Corona-Zeit weiterhin klar (56,2 Prozent) als Angebot gewünscht. Immerhin jedes fünfte Kirchenmitglied (19,6 Prozent) folgt bereits einem christlichen Influencer oder einer christlichen Influencerin. Kirchenmitarbeitende wiederum arbeiten beruflich digital vor allem an privat eingebrachten Smartphones (62,7 Prozent). Wichtigen Weiterbildungsbedarf sieht diese Gruppe bei basalen Themen wie rechtlichen Grundlagen im Internet (39,6 Prozent). Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Job spielt zumeist noch gar keine Rolle (83,3 Prozent).
Ergebnisse
Diese Website kann aus Platzgründen nur einige wenige ausgewählte allgemeine Ergebnisse vorstellen. Bereits im allgemeinen Teil der Studie für Kirchenmitglieder wie -mitarbeitende zeigt sich demnach die klare Dominanz des Internets als meistgenutztes Medium auch im kirchlichen Bereich: So nutzen 48,9 Prozent der Befragten das Internet 1-3 Stunden am Tag, 22,5 Prozent bis zu fünf Stunden und 17,0 Prozent sogar sechs und mehr Stunden; die gedruckte Tageszeitung hingegen wird bereits von 53,5 Prozent gar nicht mehr gelesen. Interessant ist, dass im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung die christliche Klientel bei Social Media-Kanälen bereits Instagram (58,4 Prozent) gegenüber Facebook (52,6 Prozent) bevorzugt. Vieles davon gilt dabei auch bis ins hohe Alter.
Bei Kirchenmitgliedern wird religiös vor allem die Internetseite der eigenen Kirchen- oder Pfarrgemeinde genutzt (46,6 Prozent). Online-Gottesdienste werden auch nach der Corona-Zeit weiterhin klar (56,2 Prozent) als Angebot gewünscht. Immerhin jedes fünfte Kirchenmitglied (19,6 Prozent) folgt bereits einem christlichen Influencer oder einer christlichen Influencerin. Kirchenmitarbeitende wiederum arbeiten beruflich digital vor allem an privat eingebrachten Smartphones (62,7 Prozent). Wichtigen Weiterbildungsbedarf sieht diese Gruppe bei basalen Themen wie rechtlichen Grundlagen im Internet (39,6 Prozent). Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Job spielt zumeist noch gar keine Rolle (83,3 Prozent).
Resonanz
Insgesamt hat die Studie erfreulich viel Resonanz erfahren: So gab es hierzu eine ausführliche Sonderausgabe der „epd-Dokumentation“ sowie spezifisch ausgewertete Fachartikel u. a. in den Zeitschriften „Theologische Beiträge“, „zur debatte“ und „neue caritas“; Veröffentlichungen u. a. in der „Zeitschrift für Pastoraltheologie“, dem „Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt“ oder einem Sammelband zur sogenannten CONTOC2-Studie stehen noch an. Darüber hinaus widmete sich eine einstündige Ausgabe des Yeet-Podcasts ebenso dem Thema wie eine Folge des christlichen You Tube-Kanals „Hier“.
Aber auch auf vielen Konferenzen und Tagungen wurden Ergebnisse der Studie vorgestellt: In Deutschland reichte dies vom „barcamp Kirche West“ in Bonn oder die Podiumsdiskussion „Tech for Good“ mit der Evangelischen Akademie im Rheinland in Köln über die Leitungsrunde der Digitalverantwortlichen der EKD-Gliedkirchen in Hannover bis hin zum „Churchdesk Summit“ mit Vertreter:innen deutscher Bistümer und Landeskirchen in Fulda. International sind die „European Christian Internet Conference“ (ECIC) beim „Ökumenischen Rat der Kirchen“ (ÖRK) in Bossey bei Genf, die „Religion and Communication Working Group“ bei der „International Association for Communication in Media Research“ (IAMCR) in Christchurch oder die „International Public Relations Research Conference“ (IPRRC) in Orlando zu nennen.
Studienautor
Ursprünglicher Initiator und Leiter der Studie ist Prof. Dr. Holger Sievert. Als evangelischer Christ ist er sehr ökumenisch im katholischen Münsterland groß geworden. Anschließend hat er Publizistik und Evangelische Theologie in Münster und Aix-en-Provence studiert. Danach war er für Roland Berger Strategy Consultants, die Bertelsmann-Stiftung sowie als Prokurist einer mittelständischen Agentur tätig. Neben seiner Professur an der Hochschule Macromedia in Köln berät er u. a. evangelische Landeskirchen bezüglich Digitalisierungsprojekten sowie Kommunikationsstrategien.
Er verantwortete 2020/21 beispielsweise zwei Wellen der Studie „Rezipiententypologie evangelischer Online-Gottesdienstbesucher:innen“ (ReTeOG), 2021/22 begleitete er das Projekt „Die Digitale Mustergemeinde“ und 2023 leitete er die auf dieser Microsite vorgestellte Studie „Digitalisierung im Raum der Kirchen“. Zuletzt hat er etwa eine große Landeskirche beim Relaunch ihrer Web- und Social Media-Auftritte beraten; die u. a. so entstandene, primär auf Google-Suchanfragen beruhende neue Website für lose Verbundene soll voraussichtlich im Winter 2024/25 online gehen.
Links
Klassische Publikationen:
Artikel in „neue caritas“ mit dem Fokus Caritas und Diakonie: Caritas und Diakonie müssen digitaler werden
Artikel in „Theologische Beiträge“ mit dem Fokus Kirchenraum: Neuentdeckung des digitalen (Kirchen-)Raums?
Artikel in „zur debatte“ mit dem Fokus Künstliche Intelligenz: Verpasste Chancen
Sonderausgabe „epd dokumentation“: 22/24 – Digitaler als gedacht, aber noch viel zu tun (Wenn Sie keinen Zugang haben, senden wir Ihnen gern ein Exemplar per Post. Senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff DiRK 2023 – EPD-Dokumentation an marketing@vrk.de)
Jetzt mehr erfahren!
Ausgewählte Ergebnisse aus der Studie „Digitalisierung im Raum der Kirchen“ (DiRK 2023), der Hochschule Macromedia, können Sie hier als PDF herunterladen.
Fragen zur Studie? Kontaktieren Sie gerne Prof. Dr. Holger Sievert auf LinkedIn.